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Sonntag, 26.04.2009

17.00 Uhr

Gitarrenkonzert

Peter Karstens (Baden-Baden), Gitarre

Programm


Peter Karstens *1957

              Ouverture B-A-D-E

              Thema e-Moll „Unter Linden“

              Nostalgische Melodie a-Moll

              Naturklänge

              Thema mit Finale

Johann Sebastian Bach 1685-1750

Mauro Giuliani 1781- 1829

Fernando Sor 1778-1839

Agustin Barrios Mangoré 1885-1944

Heitor Villa-Lobos 1887-1959

-------Pause----------


Peter Karstens *1957

Moreno Torroba 1891-1982

Joaquin Turina 1882-1949

Joaquin Rodrigo 1901-1991

Isaac Albeniz 1860-1909


Zitate und Kommentare zu Komponisten und Werken:


Peter Bernd Karstens

Gitarrensonate (2005)

Die Sonate ist in fünf Sätzen geschrieben. Die Ouverture beruht auf einem Ordnungsprinzip nach Notenauswahl. Das Land Baden und der Stadtname Baden-Baden wird durch die Tonauswahl B-A-D-E ( in Mundart) evoziert. Ausgreifend wird das musikalische Material vorgestellt und verarbeitet. Das Thema „Unter Linden“ in e- Moll bietet einen „musikalischen Spaziergang“. In der Melodie in A-moll :erklingen nostalgische Gitarrenklänge mit harmonischen Sequenzen, Läufen und Trillern .„Naturklänge“ ist atonal geschrieben. Vogelstimmen kündigen sich durch einen Flageolett - Aufstieg an. Sie erklingen in den hohen Lagen. Geräusche wie der Wind erklingen in Arpeggien, Pferdegetrappel durch perkussive Effekte, auch zwei Schüsse mit Saitenknall. Glocken tönen und gelegentlich fährt mit einem heftigen Crescendo (Rasgueado, chromatisch aufsteigend) ein Automobil hupend vorbei. Die Menschen erscheinen mit einem dissonanten, weitgehend im Baß ertönenden Motiv.

Erneut erklingt das Thema mit Finale „Unter Linden“.


Johann Sebastian Bach hat das Prélude und die Bourée vermutlich nach 1719 während seiner Zeit als Hofkapellmeister am Hof von Köthen verfasst. Beide Sätze sind sehr beliebte Gitarrenwerke.

Mauro Giuliani (Bisceglie bei Bari)“verzauberte das musikbegeisterte Wien mit seinem Gitarrenspiel. Die Begeisterung für das künstlerische Gitarrenspiel damals wird seinem Wirken zugeschrieben. Auch der Hof zeichnete ihn aus. Sein Opus.45 enthält Variationen über das wohlbekannte Thema „ Folias, oder „Folies“.

Fernando Sor ( Barcelona) war ebenso wie Giuliani ein großartiger Gitarrenspieler. In Spanien, Paris, London und St. Petersburg waren seien Kompositionen wie sein Gitarrenauftritte hoch angesehen. Neben seiner Gitarrenschule hatten insbesondere die „Variationen über ein Thema von Mozart“ nachhaltigen Erfolg.

Agustin Pio Barrios Mangoré widmete sein Leben ganz der Gitarre. Als reisender Virtuose verließ er seine Heimat Paraguay und zog konzertierend als Pionier der künstlerischen Gitarre durch den Süd- und Mittelamerikanischen Kontinent. Langjährige Schallplattenverpflichtungen und Noteneditionen seiner musikalischen Einfälle, die dem romantischen Idiom verpflichtet sind, machten ihn bekannt.

Villa-Lobos stammt aus Brasilien. Seine Karriere als Komponist begann mit den Instrumenten Klavier und Gitarre, für die er ein umfangreiches Oeuvre schrieb. Mit Charisma und viel Originalität ausgestattet erlangte er in seiner Heimat den Nimbus eines musikalischen Helden.

-----Pause-----

Peter Karstens „ETISUL“ (2009) das Stück für präparierte Konzertgitarre ist in Auseinandersetzung mit dem Gedicht „Ein Traum ist unser Leben“ von Johann Gottfried Herder entstanden. Verschiedene Einflüsse finden sich in diesem Stück: fernöstliche Eindrücke, Hörerfahrungen mit Werken von Komponisten wie John Cage und Morton Feldmann sowie ausdauerndes und vielfältiges Experimentieren mit dem Klang auf der Gitarre haben zu diesem Stück für präpariertes Instrument geführt.

„Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier.

Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir.

Und messen unsere trägen Tritte nach Raum und Zeit.

Und sind (und wissen’ s nicht) in Mitte der Ewigkeit“

Frederico Moreno Torroba (Madrid) wirkte als Komponist, Dirigent und Impresario in Spanien und schrieb etliche Werke für Gitarre. Musik für Filme, Orchesterwerke , spanische Singspiele und eine große Anzahl von Gitarrenstücken sind überliefert.

Joaquin Turina (Sevilla) lebte von 1905 bis 1914 in Paris, wo er auch Kompositionsunterricht erhielt. Der Titel „Fandanguillo“ bezieht sich auf eine Form der spanischen Volksmusik. Auch dieses Werk für Gitarre von Turina ist vom Stil französischer Impressionisten beeinflusst.

Isaac Albeniz (Campodron, Provinz Gerona) gilt als einer der Gründer des spanischen Nationalstils in der Musik. Asturien ist eine Landschaft im Nordwesten Spaniens. Im ersten Teil dieses Klavierstücks imitiert der Komponist die Gitarre in Sequenzen und Tonrepetitionen. Im Mittelteil erklingt ein Thema in Oktaven wie Responsorien der Liturgie in asturischen Kathedralen.




Gitarrenkonzerte, oder auch Gitarren-Recitals haben eine lange Tradition. Im 19.Jahrhundert konzertierten Gitarrensolisten öffentlich mit abendfüllenden Programmen. Viele Stücke für das Instrument wurden herausgegeben. Die meisten dieser öffentlichen Konzerte fanden im Mutterland der modernen Konzertgitarre- in Spanien- statt. In Deutschland und Österreich hörte man Gitarresolisten noch meist im Wechsel mit Interpreten anderer Instrumente oder mit Sängern. Der spanische Gitarrenbauer Antonio Torres aus Andalusien schuf in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts eine Konzertgitarre, die schulbildend für Generationen von Gitarrenbauern wurde. Der Klang dieses neuen Instruments füllte die Säle. Die Materialien, die Verarbeitung und insbesondere die größeren Maße sowie die neue Verstrebung unter der Resonanzdecke des Konzertinstruments ermöglichten ein neue Klangfülle. Nach 1900 waren in Deutschland immer häufiger auch öffentlich abendfüllende Konzertprogramme mit Gitarre zu hören. Der Münchner Gitarrenbauer Herrmann Hauser konstruierte, nachdem er eine Torres- Gitarre gespielt hatte vielgerühmte Konzertgitarren. Mit der Markteinführung des Industriestoffes Nylon nach 1947 hatte die Gitarre geeignete Saiten, um dem Wunsch nach Klang, Volumen und Tonschönheit zu genügen. Seither hat die Konzertgitarre als Solo-Instrument einen festen Platz auf den Konzertpodien.


Der Interpret

Peter Karstens ist als Konzertgitarrist mit Recitals, als Solist mit Orchester, als Kammermusiker im Duo mit Violine, im Quartett mit Streichtrio und als Liedbegleiter in Erscheinung getreten. Seine ausgeprägte Gestaltungskunst, der kraftvolle, variable und weiche Instrumentenklang seiner Gitarre, intensive, einfühlsame und eindrucksvolle Interpretation, Temperament und Spielfreude, technische Brillanz und virtuoses Spiel werden von der internationalen Presse als „Hohe Kunst des Gitarrenspiels“ benannt.

Seine Programme für Konzertgitarre bieten insbesondere das Original-Repertoire des 19.und 20 Jahrhunderts aus Europa und Südamerika, außerdem auch Gitarren -und Lautenmusik aus der Renaissance und der Barockzeit.

Große Erfahrung hat Peter Karstens im Zusammenspiel mit Sängern.

Weltweites Aufsehen erregte eine CD-Aufnahme „Aires de Amor -live“ mit Gesang. Diese CD wurde im Januar 2000 vom ZDF ausgezeichnet.

Peter Karstens erhielt Unterricht in musikalischer Früherziehung, Gitarre, Klavier und auch Gesangsunterricht. Er machte Studien in Musikwissenschaften an der Universität Freiburg. Sein Gitarrenstudium absolvierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen bei Luis Martin- Diego. Es folgte in Paris ein Aufbaustudium bei Alberto Ponce an der Ecole Normale de Musique de Paris. In Frankfurt erhielt er Gitarrenunterricht von Olaf van Gonnissen und Wilfried Halter. Weitere musikalische Anregungen erhielt er bei Kursen von Dozenten in Deutschland, Italien und Frankreich.

Der Gitarrist wurde zu Rundfunk-, Fernsehaufnahmen und Musikfestivals eingeladen. Von 1992 bis 2001 hatte er in der Schweiz eine Professur für künstlerisches Gitarrenspiel inne. Seither lebt er wieder in Baden-Baden als freischaffender Tonkünstler. Er ist Vorsitzender des Tonkünstlerverbands Baden-Baden. Als Komponist hat er u.a. vier Werke für Gitarre geschrieben, darunter eine Auftragskomposition. Peter Karstens spielt Meistergitarren gebaut 1990 (mit Fichtendecke) und 1996 (mit Zederndecke) von dem außer-gewöhnlichen deutschen Gitarrenbauer Matthias Dammann.



Die Homepage von Peter Karstens finden Sie unter www.peterkarstens.de .

Peter Karstens, Lichtentaler Allee 82, 76530 Baden-Baden, Tel. 07221- 281684

Karten gibt es an der Abendkasse (Kein Vorverkauf, keine Sitzplatzreservierung)

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