Makelloses Zusammenspiel

"Baß, Violine und Orgel" in der Klosterkirche Enkenbach kombiniert

 

Musik deutscher Provenienz aus dem 17. und 18. Jahrhundert bot die Reihe der Enkenbacher Klosterkirchenkonzerte. Unter der beziehungsreichen Ankündigung "Baß, Violine und Orgel" wurden Thomas Fleischmann (Staatstheater Darmstadt), Andreas Krampe (Pfalztheater Kaiserslautern) und Siegmar Junker (Kaiserslautern) verpflichtet. Jeder einzelne nachgewiesenermaßen dazu befähigt, eigene Konzerte zu gestalten, gab auch beim Zusammenspiel ein Beispiel makelloser Klangbeherrschung.

Von Franz Tunder, Vertreter der norddeutschen Orgeltradition und Schwiegervater Buxtehudes, stammte die Eingangskomposition "Salve, coelestis pater misericordiae". Die einnehmende Instrumentation mit Violine und Orgel war dabei schattierungsreiches Bindeglied zur pastoralen Singstimme.

Mit fülliger modulationsfähiger Baßstimme gestaltete Thomas Fleischmann bei Ludwig van Beethovens Gellert-Liedern "Bitten", "Die Liebe des Nächsten" und "Gottes Macht und Vorsehung" die Gegensätze von einfach-schlicht, drängend-lieblich und kraftvoll-melodisch. Die leise unhüllende Orgelbegleitung Siegmar Junkers schuf weitere Kontrastierungspunkte.

Mit leichtem Anschlag und flüssiger Spielweise bot Junker mit Franz Xaver Schnizers "Sonata I C-Dur" eine schillernde Demonstration barockaler Orgelkunst. Die Beschneidung von Bachs "Partita Nr. 3 E-Dur" hätte den Fluß der progrramatischen Auswahl wohl eher gewahrt. Das sechs Tanzsätze umfassende Werk währte immerhin gut 25 Minuten. Gleichsam mühelos, zeitweise zweistimmig führte Andreas Krampe die Gesamtpalette ausdrucksvoll mit einem heiter imitierenden Unterton zu Ende. Ein weiteres zeichnete das Konzert in Enkenbach aus: die Gegenüberstellung Bach´scher Bodenständigkeit zu Grenzen öffnenden Liedschöpfungen. Frische und Eleganz überstrahlten etwa Nicolaus Bruhns´ "Mein Herz ist bereit" und Georg Philipp Telemanns "Die Hoffnung ist mein Leben". Bassist Thomas Fleischmann traf den über allen Finessen liegenden federnden Tonfall. Als formschmückendes Beiwerk verstand sich auch hier der Einsatz von Orgel und Violine.

Ein kleines, aber fachkundiges Publikum zollte am Ende stehend lang anhaltenden Beifall.

 

Jürgen Steinmann

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