Zur Geschichte der „Gemeinsamen Kirchenkonzerte“
Das erste Konzert dieser Reihe fand am 2. Weihnachtstag 1971 um 17.00 Uhr statt. Zuvor war die Klosterkirche restauriert worden und nun als Klangkörper für Konzerte nutzbar. Unter der Führung von Karl Bechberger wurde das erste Konzert von Josef Jansson, Rudi Müller und Otto Weber mit dem Wohlwollen von Pfarrer Burnikel organisiert. Schon damals wurden zwei wesentliche Eigenheiten dieser Konzerte festgelegt: Die gemischten Chöre singen gemeinsam ein oder mehrere Werke. Das Publikum wird durch einen gemeinsamen Schlussgesang in das Programm mit einbezogen. Außer den Chören und Kapellen wirkte auch damals schon eine eigens gebildete Instrumentalgruppe mit.
Ab dem folgenden Jahr wurde das Konzert auf den noch heute gesetzten Termin am letzten Novembersonntag gelegt. Damit wechselt je nach Kalender der Charakter des Konzertes zwischen besinnlichem Kirchenkonzert am Totensonntag und Advents- und Weihnachtskonzert am 1. Advent.
Im Jahr 1973 fiel das Konzert aufgrund der schweren Erkrankung von Herrn Bechberger aus.
Seit 1974 wird das Konzert von den Vorständen und Dirigenten der örtlichen Klangkörper (Gesangverein Enkenbach, die drei Kirchenchöre, die Katholische Vereinskapelle) in gemeinsamen Planungssitzungen organisiert. Ergänzend kommen immer wieder Solistenbeiträge oder aus den Mitwirkenden gebildete kleinere Ensembles hinzu.
Der Erlös des ersten Konzertes von ca. 600 DM ging an die „Kinderhilfe Westpfalz“. Seit 1974 werden die Spenden ortsgebunden verwendet und gehen zu gleichen Teilen an die Kindergärten und Altersheime von Enkenbach.
Von diesem Prinzip wurde nur ein einziges Mal abgewichen: Am 23.01.2005 fand ein „außerplanmäßiges“ Benefizkonzert zugunsten der Spendenaktion der Verbandsgemeinde für die indische Küstenregion Tamil Nadu nach dem verheerenden Tsunami statt. Damit war die Zählung der Kirchenkonzerte wiederhergestellt.
Seit 1980 gestaltet die Konzertgemeinschaft auch ein Weihnachtssingen mit Basar am 4. Adventssonntag. Die Erlöse werden den Konzerterlösen hinzugefügt. Diese Veranstaltung konnte auch gegen verschiedene „Übernahmeversuche“ kommerziell Orientierter als die Unsere beibehalten werden.
Im Jahr 1996 feierten wir das 25jährige Jubiläum mit einem besonderen Konzert: Als Gastchor wirkte der Chor „Echo des Roches“ aus der Partnergemeinde mit. Die gemeinsamen Kirchenchöre führten zusammen mit der KVK die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert auf. Diese Klangkörperkombination wurde in späteren Konzerten gelegentlich wieder gewählt; auch in diesem Konzert.
Der Corona-Pandemie fielen die gemeinsamen Konzerte 2020 und 2021 zum Opfer. Am 08.05.2022 wurde das bereits geplante Konzert von 2021 nachgeholt.
Das heutige Konzert ist damit das 50. Gemeinsame Kirchenkonzert in einer Zeitspanne von 51 Jahren.
Zum Ausdruck der Gemeinsamkeit und aus pandemiebedingt praktischen Gründen haben die Kirchenchöre entschieden, in diesem Jubiläumskonzert ausschließlich gemeinsame Beiträge zu bringen.
Die Namen der Organisatoren haben sich über die Jahre verändert; die Gründungsväter leben alle nicht mehr. Nicht alle Ensembles, die über die Jahrzehnte mitgewirkt haben, existieren noch. Doch das „Gemeinsame Kirchenkonzert“ hat sich fest im Kulturleben von Enkenbach verankert. Die Linie ist dieselbe wie vor 50 Jahren: Gemeinsamkeit, Gemeinnützigkeit, Musik. Zum Nutzen von allen.
Michael Weickenmeier, November 2022